Vorbereitung!
Bevor sich in die Recherche gestürzt wird, kann es hilfreich sein, sich ein Stück Papier zu nehmen und alle Fragen, Erwartungen und Ideen zum Thema Studien- und Berufswahl aufzuschreiben. So kann man sich einen Überblick verschaffen, welche Fragen durch die Recherche beantwortet werden sollen, welche Ideen vielleicht schon vorab da sind, was als Wegweiser während der Recherche nützlich sein kann, und welche Erwartungen an den zukünftigen Lebensweg und die Studien- und Berufswahl bereits vor der ausführlichen Auseinandersetzung mit dem Thema existieren. Besonders durch die Vielzahl der Möglichkeiten nach dem Abitur oder vergleichbaren Schulabschlüssen kann eine große Verwirrung entstehen, wo die Recherche überhaupt beginnen soll und was am Ende auf die Frage: „Was will ich werden?“ geantwortet wird. Die hier vorgestellte Methode ist besonders nützlich, um während und nach der Recherche nochmal auf den Zettel zu schauen, um sich zu vergewissern, dass alle Fragen beantwortet und alle Ideen überprüft wurden und, ob sich deine Erwartungen bewahrheitet oder verändert haben. Zusätzlich kann dieser Zettel natürlich auch für alle Fragen genutzt werden, die während der Recherche aufkommen, sodass keine aus den Augen verloren gehen.
Studienwahl Messen
Der Besuch einer Studienwahl Messe, wie der Bachelor and More, kann besonders am Anfang der Studienwahl eine gute Möglichkeit sein, sich über die Vielzahl an Angeboten zu informieren. Zusätzlich gibt es auf den Messen Ansprechpartner der Universitäten und Fachhochschulen, die gerne alle Fragen rund ums Studium beantworten. Auch das Salem Kolleg ist häufig auf Studienwahl Messen vertreten, um das Orientierungsjahr mit Studium Generale dort vorzustellen, und freut sich immer über einen Besuch an unserem Stand. Auf der Bachelor and More Webseite sind alle Informationen zu den Ausstellenden, Studiengängen und zukünftigen Terminen zu finden: https://www.bachelormessen.de/
Auch das Salem Kolleg ist regelmäßig auf Studienwahl Messen. Alle Messetermine sind hier aufgelistet.
Uni, FH oder doch eine Ausbildung?
Es gibt verschiedene Wege, um nach den Schulabschluss in ein Berufsleben zu starten. Die vier häufigsten sind ein Studium an einer Universität, eine Ausbildung, beispielsweise in einem handwerklichen Beruf, einem Studium an einer Fachhochschule oder einer Kombination aus Studium und Ausbildung in einem Dualen Studium. Es ist demnach eine gute Idee, die Recherche zunächst damit zu beginnen, dass man sich über die verschiedenen Möglichkeiten und die spezifischen Besonderheiten informiert. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, ein Studium Generale als Teil eines Orientierungsstudiums zu absolvieren. Dadurch können die Unterschiede zwischen Universitäts- und Fachhochschulstudium direkt ausprobiert werden und im Austausch mit den Dozierenden verschiedene Wege in die Berufswelt erarbeitet werden. Mehr Informationen hierzu gibt es unter www.orientierungsstudium.de.
Die Studienfelder
Es gibt über 10.000 Bachelorstudiengänge in Deutschland, die sich in verschiedene Studienfelder aufgliedern. Zu Beginn der Recherche kann es daher nützlich sein, sich ausgehend von den einzelnen Studienfeldern zu informieren, um die Orientierung in dem dichten Wald der Studiengänge nicht zu verlieren. Eine Liste der verschiedenen Studienfelder kann man unter folgenden Links finden:
- https://www.arbeitsagentur.de/bildung/studium/studienbereich-studienrichtung-finden
- https://www.hochschulkompass.de/studienbereiche-kennenlernen.html
Eine Liste aller 20.000 Bachelor- und Masterstudiengänge mit praktischer Suchfunktion gibt es beim Hochschulkompass:
Zusätzlich gibt es dort auch eine Liste der rund 400 Hochschulen in Deutschland:
Zulassungsprozess & Bewerbungsfristen
Um keine wichtigen Daten und Termine zu verpassen ist es nützlich, sich vorab mit den verschiedenen Zulassungsprozessen bekannt zu machen und sich die wichtigsten Termine und Deadlines aufzuschreiben oder im Kalender zu speichern. Besonders wichtig sind die Bewerbungsfristen für das Wintersemester, die häufig zwischen dem 15. Mai und dem 15. Juli liegen, da viele Studiengänge ausschließlich zum Wintersemester beginnen. Zusätzlich gibt es Studiengänge, wie Medizin, die ihre Zulassung über eine zentrale Vergabestelle (https://www.hochschulstart.de/) koordinieren, während die meisten anderen Studiengänge an den Universitäten und Fachhochschulen den Bewerbungsvorgang direkt über ihre eigenen Webseiten organisieren. Besonders bei zulassungsbeschränkten Studiengängen, die häufig nur durch einen sehr guten Notendurchschnitt (NC) oder Wartesemester erreichbar sind, ist es wichtig sich im Voraus über diese Zulassungsbedingungen zu informieren.
Studienwahltests
Studienwahltests sind Tools, die eine Unterstützung bei der Entscheidung zur Studienwahl bieten können. Durch verschiedene Fragen zu Eigenschaften, Fähigkeiten und Wünschen entwickeln die Tests ein Profil und empfehlen dazu passende Studiengänge. Das kann besonders am Anfang der Studienwahl eine gute Möglichkeit sein, um eine Richtung für die Recherche vorzugeben. Es gibt sowohl allgemeine Studienwahltests, die Fragen aus allen Studienfeldern stellen, sowie studiengangspezifischen Tests, die eine mögliche Eignung für den jeweiligen Studiengang feststellen können. Hier stellen wir verschiedene Orientierungstests vor:
- https://www.was-studiere-ich.de/ ist der Orientierungstest des Landes Baden-Württemberg, der auch die Voraussetzung für die Studienbewerbung in Baden-Württemberg darstellt.
- https://www.arbeitsagentur.de/bildung/welche-ausbildung-welches-studium-passt Check U ist das Erkundungstool für Ausbildung und Studium der Agentur für Arbeit und bietet Ergebnisse sowohl für Studiengänge als auch für Ausbildungen an.
- https://www.hochschulkompass.de/studium-interessentest.html Dieser Studium-Interessentest wurde von Hochschulkompass/der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) und der Zeit ONLINE erstellt und bietet Ergebnisse innerhalb von 15 Minuten.
- https://www.osa-portal.de/ Das OSA-Portal ist ein unabhängiges Vergleichsportal für Online-Self-Assessments zur Studienorientierung. Es bietet eine Suchfunktion für studiengangspezifische Tests, listet jedoch auch fächerübergreifende und allgemeine Orientierungstests.
Übersichtlichkeit
Es ist hilfreich, die Rechercheergebnisse an einem Ort festzuhalten, um sie leicht wiederzufinden und um eine einfache Vergleichbarkeit herzustellen. Hier sind beispielsweise Tabellenprogramme wie Microsoft Excel sehr nützlich, es gibt jedoch auch kreative Möglichkeiten wie zum Beispiel mit Goodnotes, Canva oder andere Designprogramme. Es kann aber auch ein einfaches Text-Dokument sein, indem zum Beispiel eine Seite für jeden gefundenen Studiengang eingerichtet wird, die Webseiten, Deadlines und die wichtigsten Infos enthält. Hilfreich ist hier auch die eigenen Gedanken sowie Vor- und Nachteile an den jeweiligen Studiengänge zu notieren, um später den Entscheidungsprozess zu vereinfachen.
Beratungs- und Informationsangebote
Es gibt viele verschiedene kostenlose Beratungs- und Informationsangebote, die bei der Studien- und Berufswahl unterstützen können. Häufig ist die Flut an Studiengängen und Entscheidungen zu groß, um sie allein bewältigen zu können, weshalb viele Einrichtungen sowohl online als auch vor Ort Beratungen und Informationsmöglichkeiten anbieten. Anlaufstellen sind beispielswiese die Berufsinformationszentren der Agentur für Arbeit (https://www.arbeitsagentur.de/bildung/berufsinformationszentrum-biz), die Studienberatungsstellen der jeweiligen Hochschulen (https://www.hochschulkompass.de/hochschulen/hochschulsuche.html), Kurzfilme zu Ausbildungs- und vielen Studienberufen des Portals BERUFE.TV (www.berufe.tv), sowie verschiedenen Webseiten, die weitere Beratungsangebote auflisten:
Die Studienfelder
Es lohnt sich während der Recherche für die Studienwahl auch einen Blick auf mögliche Berufe nach dem Studium oder der Ausbildung zu werfen. Dies kann bei der Studienwahl unterstützen, da viele Studiengänge heute unterschiedliche Berufswege ermöglichen und die Berufsmöglichkeiten nicht immer so klar sind, wie es bei Studiengängen wie Jura, Humanmedizin oder einem Lehramtsstudium der Fall ist (und selbst bei diesen „klassischen“ Studiengängen können heute nach dem Studium verschiedene Berufswege eingeschlagen werden). Unter https://abi.de/studium/berufspraxis finden sich spannende Einblicke in den Berufsalltag potenzieller Berufsfelder.
Visualisierung
Ein kreativer Zugang zur Studienwahl kann helfen, neue Impulse zu geben und die Informationsflut besser verarbeiten zu können. Mindmaps sind zum Beispiel nützlich, um verschiedene Studienfelder und ausgewählte Studiengänge zu visualisieren und um die gefundenen Informationen in Verbindung zu setzen. Pro und Contra Listen sind eine eher analytische Methode, um sich verschiedenen Studiengängen zu nähern, können aber im finalen Entscheidungsprozess besonders nützlich sein. Auch andere kreative Möglichkeiten der Auseinandersetzung mit der eigenen Studienwahl sind möglich und können einen positiven Effekt auf die Entscheidung ausüben. Der Fantasie sind hierbei keine Grenzen gesetzt, denn jede Art, sich über die Studienwahl Gedanken zu machen, wird Fortschritte erzeugen. In unseren Design your Life Workshops am Salem Kolleg arbeiten wir beispielsweise mit Collagen oder der Methode Job Bingo, die Methoden werden von erfahrenen Studien- und Berufsberater:innen angeleitet. Eine weitere Möglichkeit sind Entscheidungsgrafiken wie die von studienwahl.de, die eine Visualisierungshilfe darstellt und so durch den Prozess der Studienwahl leitet (https://cdn.studienwahl.de/production/bin/a9/aa/201105-I-Stuwa-Entscheidungsgrafik-screen-links-a9aaffe60a257f619cad98b13f943982d87493f9.pdf).
Hochschul-Rankings
Die Studienwahl betrifft natürlich nicht nur den Studiengang selbst, sondern auch die Hochschule, an der das Studium stattfinden soll. Häufig bieten besonders Universitäten jedoch sehr ähnliche Schwerpunktsetzungen in ihren jeweiligen Studiengängen an, wodurch die Entscheidung für den richtigen Studiengang häufig erschwert wird. Neben anderen Faktoren, wie der Lage der Universität können auch die Hochschul-Rankings, wie das CHE-Ranking, Deutschlands größtem Hochschulranking mit Fakten und Urteilen von 120.000 Studierenden und 3.000 Professor:innen, bei der Entscheidungsfindung helfen.
Hier geht’s zum CHE-Ranking: https://studiengaenge.zeit.de/ranking
Hier geht’s zu verschiedenen Hochschul-Rankings: https://studienwahl.de/orientieren/entscheidung-treffen/hochschulrankings
Austauschen
Der Austausch mit aktuellen Studierenden oder Alumni kann helfen, um einen realistischen Einblick in die Studiengänge zu erhalten und um zu merken, ob die Menschen, die den Wunschstudiengang studieren, zu einem passen. Zusätzlich können die aktuellen Studierenden einen Einblick in die notwendigen Voraussetzungen, Tipps für die Bewerbung und Informationen über die genauen Inhalte des Studiums geben. Der Austausch mit Alumni des Studiengangs kann beispielsweise dabei helfen, sich ein Bild der möglichen Berufe nach dem Studium zu machen. Dies kann bei der Wahl des Studiengangs helfen. Hierbei stellen soziale Medien wie LinkedIn oder Xing eine gute Ausgangsplattform dar, da sie die Möglichkeit bieten, gezielt nach Absolventen der jeweiligen Universitäten zu filtern und zusätzlich eine erste Kontaktplattform sind.
Studienfinanzierung
Das frühzeitige Einholen von Informationen zu Finanzierungsfragen im Studium kann dabei helfen, sich auf die kommenden Jahre vorzubereiten und sich bewusst zu werden, welche Kosten im Studium auf einen zukommen können. Neben dem Semesterbeitrag, der von Hochschule zu Hochschule unterschiedlich ausfällt, kommen zusätzlich Kosten fürs Wohnen, Ernährung, Mobilität und ähnliches auf Studierende zu. An Privathochschulen oder im Ausland fallen häufig zudem Studiengebühren an, die staatlichen Universitäten in Deutschland erheben diese für ein Erststudium jedoch nicht. Viele Studierende werden von ihrem Elternhaus unterstützt, oder erhalten Unterstützung durch ein Stipendium, wie dem der Studienstiftung, es gibt jedoch auch andere Finanzierungsmöglichkeiten, wie beispielsweise Studienkredite oder BAföG, welches knapp 500.000 Studierende in Deutschland beziehen (https://destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/08/PD23_307_214.html). Zusätzlich gibt es natürlich die Möglichkeit, neben dem Studium zu arbeiten, was nach einer Forsa Umfrage über zwei Drittel aller Studierenden machen (https://www.faz.net/aktuell/karriere-hochschule/hoersaal/fast-drei-viertel-der-studenten-jobben-nebenbei-17009178.html). Weitere Informationen sind beispielsweise hier aufgeführt: (https://studienwahl.de/finanzielles/was-kostet-ein-studium). Für eine Aufzählung an möglichen Stipendien und dem Stipendium-O-Mat, einem Online-Tool, das passende Stipendien zum eigenen Antwortprofil vorschlägt, lohnt es sich beim Stipendienkompass der Stiftung der deutschen Wirtschaft vorbeizuschauen (https://www.stipendienkompass.de/index.html).
Die Bewerbung
Der Bewerbungsprozess und die benötigten Unterlagen können je nach Universität und Studiengang sehr unterschiedlich ausfallen. Aus diesem Grund kann es sehr hilfreich sein, sich frühzeitig zu informieren, damit am Tag der Bewerbungsfrist keine Unterlagen mehr fehlen. Dementsprechend ist es zunächst wichtig, sich mit den Daten und Fristen der Bewerbung auseinanderzusetzen, um keine wichtigen Termine zu verpassen. Viele Universitäten wollen zusätzlich zu einer Online-Bewerbung häufig ein Anschreiben, dass die Motivation für das Studium darlegt sowie einen tabellarischen Lebenslauf. Zusätzlich gibt es häufig noch studiengangspezifische Voraussetzungen, wie zum Beispiel einen Fremdsprachennachweis oder den verpflichtenden Orientierungstest des Landes Baden-Württemberg (https://www.was-studiere-ich.de/). Die verschiedenen Schritte, die für die Studienbewerbung notwendig sind, werden häufig auf den Webseiten der Universitäten ausführlich erläutert, notfalls kann hier jedoch auch die Studienberatungen der jeweiligen Universität helfen (https://www.hochschulkompass.de/hochschulen/hochschulsuche.html).
Studiencheck
Ausführlicher Text für Blog/Webseite: Der Studiencheck der Bundesagentur für Arbeit ist ein Online-Portal, das studiengangspezifische Wissenstests für über tausend Studiengänge anbietet. Diese Tests prüfen nicht nur, ob die Voraussetzungen für die Aufnahme eines Studiums in dem jeweiligen Bereich erfüllt werden, sondern ermöglichen auch eine verbesserte Selbsteinschätzung, ob das Schulwissen den Anforderungen des Studiengangs entspricht. Zusätzlich ermöglichen die Tests einen Einblick in die Wissensbereiche des jeweiligen Studiengangs und können daher bei der Entscheidung für ein Studium unterstützend wirken, indem sie die Inhalte des Studiums genauer aufzeigen. Hier geht es zum Studiencheck der Bundesagentur für Arbeit https://studiencheck.de/.
Universitäten
Zur Studienwahl gehört nicht nur die Entscheidung für einen Studiengang, sondern auch die Wahl der passenden Hochschule. Hierbei kann es helfen die Online-Präsenzen der einzelnen Hochschulen anzuschauen und zu vergleichen. Leitende Fragen können hierbei folgende sein: Welche Webseiten sind besonders ansprechend? Wie präsentiert sich der zukünftige Fachbereich? Wie ist das Informationsangebot? Für die finale Studienwahl kann es nützlich sein, erste Eindrücke und Antworten auf die zuvor genannten und weitere Fragen zu notieren, um bei der Entscheidung darauf zurückgreifen zu können. Viele Universitäten bieten zu dem (online) Studieninformationstage (wie den https://www.studieninformationstag.de/ in Baden-Württemberg) sowie Tage der offenen Tür an, an dem man die Universitäten und ihr Studienangebot kennen lernen kann. Zudem haben manche Universitäten Angebote, wie ein Studium Generale oder eine Art Orientierungsjahr, in dem sie einen Einblick in ihre verschiedenen Studiengänge ermöglichen, ohne, dass sich auf einen einzigen Studiengang festgelegt werden muss und damit eine Art Probestudium ermöglicht wird.
Familie & Freunde
Die Weihnachtszeit ist eine gute Gelegenheit, um Menschen im eigenen Umfeld, aus der Familie oder gute Bekannte zu ihrem Werdegang zu befragen. Das kann dabei helfen, neue Ideen zu formulieren und herauszufinden, ob man sich eine ähnliche Zukunft vorstellen kann. Aufgrund der vielen verschiedenen Möglichkeiten in der Studien- und Berufswahl ist dieser Austausch natürlich ebenso geeignet, um mögliche Wege auszuschließen. Zudem kennen Menschen aus der eigenen Familie oder Freunde einen häufig gut, und können dadurch zum Beispiel Empfehlungen aussprechen und eine Einschätzung der eigenen Fähigkeiten abgeben. Zusätzlich können sie auch einen Einblick in das gewählte Studium oder die absolvierte Ausbildung geben. Es ist jedoch wichtig im Hinterkopf zu behalten, dass es nach wie vor die eigene Studienwahl ist, und Familienmitglieder lediglich ihre eigene, subjektive Meinung vertreten. Wie viele andere der hier aufgeführten Tipps zur Studienwahl ist auch die eingeholte Einschätzung nahestehender Personen ein Hilfsmittel, um am Ende eine eigene, fundierte Entscheidung für die Zukunft zu treffen.
Universitätsstädte
Ein kleiner, aber nicht zu unterschätzender Teil der Studienwahl befasst sich mit der Entscheidung für die Universität, wo auch die Stadt der jeweiligen Universität einen Einfluss drauf ausübt. Daher bieten besonders Schulferien und Wochenenden eine gute Möglichkeit, um einen Ausflug in verschiedene Universitätsstädte zu machen und sich diese einmal vor Ort anzuschauen. Dadurch kann der Blick auf die Universität verändert werden, da auch das Leben rund um das Lernen zum Studium dazugehört. Hierbei können verschiedene Fragen einen Einfluss nehmen: Wie weit ist die Stadt von der eigenen Heimat beziehungsweise dem Wohnort von Familie und Freunden entfernt? Möchte ich in eine Großstadt oder fühle ich mich in kleineren Städten wohler? Wie ist die Lage der Universität innerhalb der Stadt? Was könnten mögliche Stadtteile sein, in denen ich wohnen möchte? Welche Besonderheiten hat die Stadt, die mir gefallen? Zusätzlich kann ein Gefühl für die Stadt eine Entscheidungshilfe sein, wenn zwei Studiengänge an unterschiedlichen Orten sehr ähnlich aufgebaut sind, und die Studienwahl hauptsächlich durch die Wahl für die Universität entschieden wird.
Studienberatungen
Die Studienberatungen der verschiedenen Hochschulen können bei der Studienwahl unterstützen, indem sie Informationen über verschiedene Studiengänge und Beratungsgespräche anbieten. Dies kann sehr hilfreich sein, da die Studienberatungen häufig einen guten Einblick in die angebotenen Studiengänge und die Interessensprofile der jeweiligen Studierenden haben, sodass sie bei der Entscheidung zur Studienwahl helfen können. Zusätzlich können hier häufig diverse Fragen geklärt werden, die während der Recherche für verschiedene Studiengänge aufgekommen sind, wie zum Beispiel: Welche Vorkenntnisse sind für das Studium notwendig? Welche Schwerpunkte gibt es in dem jeweiligen Studiengang? Wie läuft die Bewerbung ab? Die Kontaktdaten der Studienberatungen der verschiedenen Hochschulen in Deutschland sind entweder auf den Webseiten der Universitäten gelistet oder können hier gefunden werden: https://www.hochschulkompass.de/hochschulen/hochschulsuche.html.
Vorlesungen
Viele Hochschulen bieten öffentlich zugängliche Aufzeichnungen verschiedener Einführungsvorlesungen an, die einen guten Einblick in die Inhalte der Vorlesungen und Studiengänge geben können. Dadurch ist es möglich, sich ein fundiertes Bild von den Inhalten im Studium zu machen und ermöglicht, sich bereits vorab zu informieren, welche Themen einen besonders interessieren oder welche Voraussetzungen für den jeweiligen Studiengang notwendig sind. Die Vorlesungsaufzeichnungen der Universität Konstanz sind zum Beispiel unter https://streaming.uni-konstanz.de/vorlesungen/alle-vorlesungsaufzeichnungen/ zu finden.
Vergleichstabelle
Um eine gute Vergleichbarkeit zwischen der engeren Auswahl an Studiengängen zu ermöglichen, kann es hilfreich sein, eine Tabelle mit den verschiedenen Studiengängen anzulegen. Dadurch finden sich alle Informationen an einem Ort und können immer wieder zu Rate gezogen werden. Mögliche Kategorien hierbei können der Studienort, Zulassungsvoraussetzungen, Bewerbungsfristen und der Studienaufbau sein. Auch eine kurze Beschreibung der Studiengänge, wie sie viele Universitäten auf ihren Webseiten anbieten, kann einen Platz in der Tabelle finden. Die Tabelle kann bei dem Vergleich verschiedener Hochschulen und Studiengängen hilfreich sein, sie kann aber auch bei einer späteren notwendigen Priorisierung helfen, zum Beispiel bei der Bewerbung über Hochschulstart oder bei mehreren Zusagen.
Plan B
Es kann hilfreich sein, sich einen Plan B bereitzulegen, falls der Wunschstudiengang nicht zum passenden Termin beginnt, oder ein Studienplatz nicht auf dem direkten Weg möglich ist. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten den Zeitraum von häufig einem Jahr zu füllen, zum Beispiel mit Praktika, die häufig Pflicht im Studium sind und dafür angerechnet werden können, einem Freiwilligendienst, wie einem Freien sozialen Jahr, Freien ökologischen Jahr oder einem Bundesfreiwilligendienst. Zudem gibt es noch die Möglichkeit für einen Work and Travel oder Au Pair-Aufenthalt ins Ausland zu gehen und so ein neues Land und eine neue Kultur kennenzulernen. Eine Alternative zu FSJ, Au Pair und Co. ist ein Orientierungsstudium mit Studium Generale, wie es das Salem Kolleg anbietet, oder ein Schnupper- oder Probestudium, das verschiedene Universitäten in Form eines Studium Generales anbieten. Bei zulassungsbeschränkten Studiengängen, wie zum Beispiel Medizin, kann es zudem sein, dass die Wartezeit länger als ein Jahr beträgt, wodurch sich hier zum Beispiel eine Ausbildung zur Überbrückung der Wartesemester anbieten kann.
Entscheidung
Irgendwann ist es Zeit für die Entscheidung, egal wie ausführlich die Studienwahl-Recherche noch werden könnte. Es ist wichtig bei dieser Entscheidung die verschiedenen Bereiche, wie persönliche Interessen und Stärken, dem Universitätsstandort sowie den Ergebnissen der Studienwahlrecherche einfließen zu lassen. Zuletzt muss sich die Auswahl sowohl im Kopf als auch im Bauch gut anfühlen. Es ist vollkommen normal, dass eine kleine Restunsicherheit besteht, diese verflüchtigt sich häufig jedoch nach Beginn des tatsächlichen Studiums. Dennoch ist es wichtig, im Hinterkopf zu behalten, dass die Wahl des Studiengangs zwar eine finale und wichtige Entscheidung ist, diese aber nicht unumkehrbar und notfalls korrigierbar ist.
Entspannung/Ruhe
Die Weihnachstage sind eine großartige Gelegenheit, um die Recherche und Studienwahl für ein paar Tage ruhen zu lassen. Das ermöglicht nicht nur einen frischen Blick, wenn man nach den Tagen wieder zu den Unterlagen zurückkehrt, sondern kann auch neuen Ideen einen Raum zum Entstehen geben. Es kann außerdem helfen, einmal in sich zu kehren, bevor man wichtige Entscheidungen trifft.
Das Salem Kolleg wünscht schöne Weihnachtstage und ein frohes Fest!
Quellen zu den Studienwahltipps:
https://www.arbeitsagentur.de/bildung/studium
https://studienwahl.de/orientieren
https://hochschulstart.de/informieren-planen/was-wo-und-wie
https://www.hochschulkompass.de/home.html
https://studieren.de/studienwahl-bachelor.0.html
https://studiengaenge.zeit.de/
Sammlung an nützlichen Webseiten: https://www.bildungsserver.de/studienwahl-2169-de.html
Uni-Wiki mit allen Begriffen rund ums Studium: https://www.das-richtige-studieren.de/vor-dem-studium/uni-wiki/
Häufig haben auch die Universitäten selbst Seiten zur Studienberatung/Hilfe zur Studienwahl z.B.