Was für ein passendes Bild, um vierzig junge Erwachsene willkommen zu heißen, die sich allesamt auf ein Jahr voller neuer Erfahrungen und Erkenntnisse einlassen. Gemeinsam neu anzufangen erfordert Mut und Offenheit. Zwei Tugenden, die die neuen Kollegiat:innen nicht nur am Einführungstag selbst, sondern auch an den folgenden Tagen unserer Startwoche spürbar an den Tag legten.
Noch am ersten Abend wurde in Kennenlernspielen das Eis gebrochen und Gedanken zu Fragen wie „Welche Gegenstände würdest du auf eine einsame Insel mitnehmen?“, „Welche Superkraft hättest du gerne?“ und „Welches Tier wärst du?“ ausgetauscht. Am Sonntag dann entwickelten die Kollegiat:innen ein Konzept für ihren Gruppenvertrag – eine künstlerische Darstellung von gemeinsamen Werten, Zielen und Wünschen, denen sie sich für die kommenden zehn Monaten verschreiben wollen. Das Ergebnis ist ein kreatives Kunstwerk, gewachsen aus einem gruppendynamischen Prozess, auf dem sich jeder und jede verewigt hat.
Der Induction Day am Montag verlangte von den Kollegiat:innen bedachte Kommunikation, Team-Arbeit und gegenseitiges Vertrauen in Form von verschiedenen Gruppenübungen. Eine herausfordernde Situation in einer dieser Übungen führte dabei eindrücklich vor Augen, dass all diese Faktoren nicht selbstverständlich, sondern das Ergebnis eines bedachten Prozesses sind. Die Gruppe hat die Situation gemeinsam reflektiert und bewältigt und wichtige Schlüsse für den weiteren Umgang miteinander daraus gezogen.
Mit der Startwoche begann auch das Projekt "Soziale Wirklichkeit in Europa“, im Rahmen dessen die Kollegiat:innen in Forschungsgruppen eine gesellschaftspolitische Fragestellung entwickeln und bearbeiten – inklusive Forschungsreise zur Gewinnung von Eindrücken und wissenschaftlichen Daten vor Ort. Mithilfe eines World-Cafés durchliefen die Kollegiat:innen diverse Diskussionsrunden zu verschiedenen Themenvorschlägen. Das Ergebnis dieses mehrtägigen Prozesses sind klar definierte Projektgruppen, die sich mit Fragen wie nuklearer Energie, Veränderung von Erbgut, kriminalitätsfördernder Sozialisation oder dem bedingungslosen Grundeinkommen beschäftigen werden.
Auch die Umgebung außerhalb des Campus Härlen erkundeten die Kollegiat:innen während der Startwoche immer wieder: Sei es auf einem Spaziergang zum Schulstandort Spetzgart, einer spannenden Rallye durch Überlingen, einer Wanderung mittels analoger Karten und entlang von festgelegten Stationen bis zum Haldenhof, joggend durch Goldbach bis in den schuleigenen Hafen in den frühen Morgenstunden oder aber im Kanu quer über den Überlinger See.
Die Startwoche lieferte zudem einen ersten Ausblick auf das akademische Angebot, das die Kollegiat:innen in der nächsten Zeit erwarten wird. So wurde nicht nur das umfangreiche Kursprogramm am Campus Härlen vorgestellt und bereits eine erste persönliche Kurswahl abgegeben, sondern auch ein Ausflug nach Konstanz realisiert. Im Rahmen dessen kamen die Teilnehmenden in den Genuss einer privaten Führung durch die Universität von einem Alumnus und einem Dozierenden des Salem Kolleg.