10/19/2022
Das Röhren der Hirsche oder warum wir unsere Smartphones in den Alpen nicht gebraucht haben
Die erste von drei Outdoor Exkursionen (OE1), bei der 44 Kollegiat:innen mitgefahren sind, brachte allen viele Herausforderungen, Erlebnisse und wertvolle Erinnerungen.

Am frühen Morgen des ersten Tages wurden wir - verschlafen und unwissend, was in den nächsten fünf Tagen Outdoor Exkursion auf uns zukommen wird - am Campus Härlen in Überlingen vom Bus abgeholt und in Latschau, Österreich bei 999 Metern am Feuerwehrhaus abgesetzt. Nach einer ausgedehnten Pause, in der wir uns erstmal sortieren und den Mut sammeln mussten, ging es in Kleingruppen zum Aufstieg zur Lindauer Hütte bei 1.744 Metern. An der Hütte angekommen durften wir uns erst mal aufwärmen und uns einen ersten Einblick in die Route mit Karte und Kompass - ohne unser geliebtes Google Maps - verschaffen. Aufgrund des Wetters wurde unsere ursprüngliche Route etwas umgeplant und am nächsten Tag wanderten wir statt in die Schweiz, durch den Schnee zum Drusator bzw. zur Geißspitze. Der tiefe Schnee stellte anfangs eine Herausforderung dar, die aber von uns allen gut bewältigt wurde. Diese Ausweichrouten sollten uns final als wahrscheinlich schönste Wanderung der ganzen OE1 in Erinnerung bleiben.

Am dritten Tag wurde das Campen vorbereitet, bei dem wir am Abend bei strömendem Regen die Zelte aufgebaut und unter dem Tarp Couscous und Pudding gekocht sowie anschließend die Nacht in den Zelten verbracht haben.

Nach dem Aufstehen hörten wir den Geräuschen der Hirsche von unseren Schlafplätzen aus gespannt zu. Also hat uns die Abwesenheit unserer Smartphones und somit auch die unserer Wecker nicht sonderlich beeinträchtigt. Diese Herausforderung entpuppte sich als tolle Lernerfahrung in der Natur.

Am darauffolgenden Tag traten wir zur längsten 6-stündigen Wanderung der Tour an, die uns von der Lindauer Hütte zur Tilisuna Hütte auf über 2200 Meter führte. Auf dem langen und teilweise auch beschwerlichen Weg konfrontierte uns jedes erdenkliche Wetter. Am Abend feierten wir unsere Leistung der vergangenen Tage gemeinsam in der Gaststube bei leckerem Essen und Trinken.

Während dem Abstieg am letzten Tag ließen wir unsere Erfahrungen der letzten Tage Revue passieren und kamen abends  erschöpft aber zufrieden wieder in Überlingen an, wo wir freundlich in Empfang genommen wurden.
Insgesamt haben wir aus den vergangenen fünf Tagen viel Interessantes und Lehrreiches über uns selber, unsere Gruppe und die Berge mitnehmen können. Ein besonderes Highlight für manche von uns mögen nicht nur die wunderschöne Alpenlandschaft, sondern vielmehr deren unüberhörbare Bewohner sein - denn das Röhren der Hirsche hat uns auf vielen Wanderungen begleitet.

Laura Koch und Alissa Pikovsky, Kollegiatinnen 22/23
 

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