Gruppen 1 und 2: Das erste Ziel war die Lindauer Hütte. Schnell wurde deutlich, dass das Laufen mit dem schweren Gepäck bergauf gar nicht so leicht ist. Am Mittag kamen wir an unserem Ziel an. Draußen bekamen wir eine Einführung in das Kartenlesen. Wir sollten unseren Standort auf der Karte finden, um die Wanderroute für den nächsten Tag zu planen. An diesem wurden wir (zu) früh geweckt. Unser Ziel war der Aufstieg zur Tilisuna-Hütte. Dafür mussten wir einen Gebirgsgrat überqueren. Nach einem langen Anstieg erwartete uns die Schwarze Scharte, ein steiler Grateinschnitt. Vorsichtig musste sich die Gruppe entlang des rutschigen Grats fortbewegen. Schließlich kamen wir erschöpft, aber zufrieden an der Tilisuna-Hütte an. Dort erwartete uns die nächste Aufgabe: über die eigene Komfortzone, die eigenen Ziele und Grenzen nachzudenken. Dabei kam es zu emotionalen Gesprächen. Mit dem Sonnenaufgang brach dann der anspruchsvollste Tag an, denn wir wollten den Berggipfel der Sulzfluh (2818 Meter über dem Meeres- spiegel) besteigen. Das letzte Stück bis zur Spitze bescherte uns viel Geröll und sogar Schnee. Oben angekomen, feierten wir unseren Erfolg mit einem Picknick. Während des Abstiegs wurden wir gebeten, mit Abstand zueinander zu laufen und darüber nachzudenken, was uns im Leben am meisten geprägt hat. In der Hütte tauschten wir uns über unsere Geschichten aus. Am letzten Tag stand ein steiler Abstieg aus 2211 Metern Höhe an.
Aileen Cevallos Büchel, Kollegiatin 2021/2022
Gruppen 3 und 4: Wir stießen gleich nach dem Start auf die ersten Herausforderungen: 700 Höhenmeter an einen Tag werden leicht unterschätzt. Gefühlte 38.294 Serpentinen und Kletter- aktionen über Wurzeln und Bachläufe später, kamen wir an der Heinrich-Hueter-Hütte an. Am zweiten Morgen ging es mit Essen bepackten Rucksäcken weiter Richtung Totalphütte. Nach einem zehrenden Anstieg erwartete uns ein atemberaubender Blick über den Lünersee. Nach kurzer Pause und noch kürzerer Badeeinheit machten wir uns an die letzte Klettertour zur Totalphütte. Der dritte Tag begann etwas windiger, aber dafür wohlgenährt und gut ausgeschlafen. Nach kurzer Debatte bei der Routenplanung ent- schieden wir uns, einen Umweg über die Schweiz zu nehmen. Zum Glück, denn den Ausblick bei der Überquerung der Gamsluggen werden wir nie wieder vergessen. Ebenso nicht die Felswand, die wir danach hinunterkletterten. Am Fuße dieser Wand wurde uns bewusst, wie viel mehr wir schaffen, wenn wir an uns glauben, und wie viel ein gutes Team ausmacht. Nach dem Abstieg trafen wir in Latschau die anderen Gruppen wieder. Rückblickend sind wir stolz auf unsere Leistungen. Wir durften so viel über uns selbst lernen, über uns hinauswachsen und unsere Grenzen überschreiten. Alles in allem sind wir sehr dankbar für diese Erfahrung und freuen uns auf die nächsten beiden Outdoor-Exkursionen.
Carolin Reis, Kollegiatin 2021/2022