Die Koordination in einem Team und das effektive sowie effiziente Zusammenarbeiten auf ein gemeinsames Ziel hin bietet den Kollegiat:innen eine besondere Herausforderung und ist ein wichtiger Pfeiler des Orientierungsjahres am Salem Kolleg. Die Verantwortung, das Projekt eigenständig zu planen, durchzuführen und dabei die Grundaspekte wissenschaftlichen Arbeitens in der Praxis zu erlernen, soll die Kollegiat:innen in ihrer Selbstständigkeit stärken und zeitgleich auf ein Studium und die Forschungsarbeit vorbereiten.
Dieses Jahr führte das Projekt eine Gruppe nach Athen, um den Umgang Europas mit der Finanzkrise am Beispiel Griechenland zu erforschen. Die Erfahrung und die Möglichkeit, wichtige Fragen Europas vor Ort zu diskutieren sowie die Kultur und Geschichte Athens zu erleben, hat den Kollegiaten eine besondere Perspektive auf das Thema gegeben.
Eine weitere Gruppe besuchte die Hauptstadt Finnlands, um das finnische Schulsystem im Vergleich zu anderen Schulsystemen Europas, beispielsweise auch die guten Ergebnisse im PISA-Vergleich, zu untersuchen.
Zwei Projekte umfassten eine Reise nach Berlin, bei der sich eine Gruppe mit dem Verhältnis zwischen Menschen und Tieren auseinandersetzte und dazu unter anderem das Museum für Naturkunde besuchte. Die andere Gruppe beschäftigte sich mit der Frage, inwieweit Psychopathie eine Gefahr für unsere Gesellschaft darstellt und wie man sich davor schützen kann und führte quantitative Interviews auf den Straßen Berlins.
Die Kollegiat:innen des Projektes „Strafvollzug in Norwegen“, untersuchten inwiefern sich das norwegische Strafvollzugssystem auf das deutsche anwenden lässt. Sie bereisten dazu die Hauptstadt Oslo im Süden Norwegens und führten unter anderem auch Interviews mit ehemaligen Gefängnis-Insassen.
Das Projekt der Gruppe, die sich mit der Zukunft der Energiegewinnung auseinandersetzte, führte die Kollegiat:innen in das französische Marseille, unter anderem auf das Gelände von ITER, um dort mehr über die Zukunft der Energie zu erfahren.
Ein weiteres Thema, mit dem sich einige Kollegiat:innen beschäftigten, waren die Chancen und Risiken der zukünftigen Generation durch Computerspiele wie Minecraft und Fortnite, die schon sehr junge Spieler begeistern. Dazu reisten sie in die schwedische Hauptstadt Stockholm, in der sie unter anderem Interviews an der Universität und auf Straßen führten sowie das Technika Museum besuchten.
Die letzte Projektgruppe untersuchte die Extrema der Frauenrechte in Europa in Bezug auf das Abtreibungsrecht. Dazu verglichen sie die Rechtslage in den Niederlanden sowie in Polen und reisten zu diesem Zweck in die niederländische Hauptstadt Amsterdam, um dort unter anderem eine Abtreibungsklinik zu besuchen und mit Angestellten zu sprechen.
Die Projektgruppen haben ihre Reisen Recherche und Wissenschaftsarbeit wie beispielsweise der Durchführung von Experteninterviews oder quantitativer Methoden genutzt, aber auch zum Sightseeing in den interessanten Städten und als Gelegenheit, gemeinsam neue Orte zu entdecken, Spaß mit ihren Mitkollegiat:innen zu haben und eine Reise unter Budget zu planen.