Die Sonne steht tief, der Waldboden ist feucht, und die Luft duftet nach Moos und Laub. Eine Gruppe versammelt sich am Rand des Waldes, gespannt auf das, was sie erwartet. Der Trainer blickt in die Runde und teilt die Kleingruppen ein. Dann sagt er: „Wir haben einen ‚fiktiven‘ Notruf erhalten. Im Wald hinter dem Speisesaal werden Hilfeschreie gehört.“ Plötzlich wird aus einem lehrreichen Kurs eine realistische Herausforderung, die den Puls höherschlagen lässt.
Unsere Kollegiatin Angelina berichtet: „Besonders beeindruckt hat mich die praxisnahe Gestaltung des Kurses. Statt bloßer Theorie wurden realistische Szenarien nachgestellt und geübt.“
Der Höhepunkt des Wochenendes? Eine intensive Abschlussübung, die alles abverlangte. Vier Freiwillige schlüpften in die Rolle von „Verletzten“, während die Gruppe eine simulierte Gefahrensituation im Wald bewältigen musste. „Unsere Aufgabe war es, die Verletzten zunächst zu finden, die Umgebung einzuschätzen und anschließend die gelernten Inhalte aus dem Kurs anzuwenden“, erzählt Angelina weiter.
Die Szenarien waren fordernd und realitätsnah. „Nachdem wir die Verletzten lokalisiert hatten, mussten wir einen vollständigen Body-Check durchführen, potenzielle Verletzungen untersuchen und sorgfältig dokumentieren“, schildert sie. Dann folgte ein Probe-Notruf, bei dem alle relevanten Informationen präzise übermittelt werden mussten: der Standort, die Verletzungsart und der Zustand der Betroffenen. Doch das war noch nicht alles. Die größte Herausforderung bestand darin, die Verletzten sicher aus dem Wald zu evakuieren. „Hier mussten wir nicht nur unsere Erste-Hilfe-Kenntnisse anwenden, sondern auch als Team zusammenarbeiten. Es ging darum, Transportwege zu planen und die Verletzten behutsam in eine sichere Umgebung zu bringen. Diese Aufgabe hat nicht nur unsere Fähigkeiten getestet, sondern auch gezeigt, wie wichtig Kommunikation und gegenseitige Unterstützung sind.“
Auch die Gruppendynamik hinterließ einen bleibenden Eindruck. „Die Zusammenarbeit in der Gruppe war ein weiterer Höhepunkt des Wochenendes. In den Übungen wurde schnell klar, wie entscheidend Teamarbeit in Notsituationen ist. Nach diesem Kurs fühle ich mich deutlich besser vorbereitet, um in einer Notlage ruhig und zielgerichtet zu handeln.“
Angelina fasst ihre Erfahrung abschließend zusammen: „Die praxisnahen Übungen haben mir nicht nur Wissen, sondern auch das Selbstvertrauen gegeben, in kritischen Momenten Verantwortung zu übernehmen. Ich würde diesen Kurs allen weiterempfehlen, die gerne in der Natur unterwegs sind. Die vermittelten Inhalte sind nicht nur praktisch, sondern können im Ernstfall Leben retten. Es war eine wertvolle Erfahrung, die mich nicht nur auf Outdoor-Exkursionen, sondern auch auf Gefahrensituationen im Alltag besser vorbereitet.“